Der "Waldwanderer" mit einem Vortrag in der Arche Neckargemünd

Ein Förster zu Fuß durch Deutschlands Wälder

Der mit Unterstützung von Waldwende und BUND Neckargemünd veranstaltete Vortrag des "Waldwanderers" Gerald Klamer am 21.3.23 in der Arche stieß auf erfreulich hohe Resonanz. An die 200 Zuhörer lassen den Schluss zu, dass das Thema Wald einem grossen Teil der Bürger am Herzen liegt. Der ehemalige Förster mit 25 Jahren Berufserfahrung legte den Finger auch in die Wunde und das Dilemma der derzeitigen Forstwirtschaft und nannte ermutigende Beispiele für eine naturnahe und zugleich ertragbringende Waldwirtschaft. Vor allem betonte er die Bedeutung des Waldes im Kampf gegen den Klimawandel und seine Bedeutung für den Wasserhaushalt.

Eine Einführung zum Thema Heilkraft des Waldes hielt  die Ärztin Dr. Diana Perry von der BI Waldwende Neckargemünd.

Der Waldwanderer konnte mit seiner Liebe zum Wald in einem anschaulichen Vortrag begeistern, einmalig ist die Kombination zwischen Fachverstand, der eigenen Anschauung unserer Wälder und dem Kontakt zu Wissenschaftlern, Praktikern und Bürgern. Deutlich wurde, dass die Ziele der Waldwende Neckargemünd im Hinblick auf einen gesunden Kommunalwald durch den Vortragenden erklärtermaßen Unterstützung fanden. Die Buche werde zu Unrecht von einigen bereits für tot erklärt, die angebotenen Alternativen wären weder überzeugend noch bereits vorhanden. Wie auf so vielen anderen Gebieten weltweit darf der Mensch heute lernen, dass alle Dinge zusammenhängen und auch der Wald ein System ist. Ihn mit schweren Maschinen eng zu befahren, die Nährstoffe zum Humusaufbau zu entnehmen, das Kronendach aufzureißen und damit das Waldinnenklima aufzuheizen und auszutrocknen ist besonders in Zeiten des Klimawandels ein schwieriger Ansatz mit fraglichem Ausgang. Dem immer wieder von Förstern angeführten richtigen Argument, dass unsere Wälder Holz liefern müssen, sollte im Gesamtsystem der richtige Platz eingeräumt werden.

Seine Wanderung über 6.000 km durch Deutschlands Wälder hat ihm auch vor Augen geführt, dass es keine Modelllösung für alle Regionen gibt. Wenn heute stets von Waldumbau die Rede ist, dann ist damit gemeint, Wirtschaftsweisen aus der vergangenen Forstwirtschaft, die sich als Sackgassen erweisen, v.a. die Monokultur nicht optimal angepasster Baumarten, auszubügeln. Es ist damit nicht gemeint, wie es in Neckargemünd, Heidelberg, Baden-Württemberg und deutschlandweit geschieht, an den Standort angepasste Buchensysteme, die sich von Natur aus durchsetzen würden, durch übergroße Auflichtung zu zerstören und durch z.B. Douglasien zu ersetzen.

Wir wünschen Gerald Klamer viel Glück, Gesundheit und schöne Naturerlebnisse auf seiner nächsten Wanderung.

Zurück